Ab in den laotischen Dschungel!
An unserem vierten Tag in Laos ging es dann gegen neun Uhr los: Wir saßen mit unseren beiden laotischen Führern Thon und Sang, sowie der Vater-Sohn-Kombi Ulli und Michi im Auto. Kurz vor einem Waldstück ging der Trekk los und wir wanderten über Stock und Stein über manchmal etwas klitschigen Erd- und Waldboden. Gut war, dass die Sonne durch die hohen Bäume abgeschirmt war und wir daher eigentlich nur einen Schutz gegen Moskitos auftragen mussten. Immer wieder hat Thon angehalten, um uns ein paar Details über den Dschungel und dessen Fauna und Flora zu erzählen. Leider haben wir von der Fauna jedoch recht wenig gesehen…
Zu Mittag machten wir Pause in einem der Dörfer eines einheimischen Stammes. Sehr einfach leben die Menschen dort, und so richtig willkommen haben wir uns ehrlich gesagt nicht gefühlt, eher wie Eindringlinge. Unser Essen konnten wir trotz der uns beobachtenden Kinder einigermaßen genießen: Klebreis, der in ein Blatt gewickelt transportiert wurde, eine scharfe Tomatensosse und verschiedene Gemüsevariationen – alles sehr gut. Danach haben wir den Kindern noch anstandshalber ein paar Armbänder abgekauft und uns weiter in Richtung Nachtlager aufgemacht. Einer der Dorfbewohner ist dafür mitgekommen, um Schlafmatten und Kochutensilien zu tragen.
Nach etwa einer Stunde Marsch sind wir bei dem Camp angekommen: Laut unserem Guide waren wir die erste Gruppe nach der Regenzeit, daher konnte es sein, dass es etwas wilder ausschaut. Fünf Bambushütten zum Schlafen und eine zum Kochen und Essen erwarteten uns. Tatsächlich hat alles sehr urig ausgesehen. Thon und seine Gang haben es aber trotzdem geschafft, unter einfachsten Verhältnissen und bei offenem Feuer ein tolles Mahl mit vier verschiedenen Speisen zuzubereiten.
Überhaupt waren wir sehr fasziniert davon, dass die drei Männer nie unbeschäftigt waren, stets gab es etwas zu tun. Sang kümmerte sich um die Kajaks und ging fischen, der Dorfbewohner hackte mit seinem Messer allerhand Bambusbäume nieder und formte daraus Bänke, eine Leiter und dergleichen. Und Thon kochte, plauderte mit uns und tat sonst noch einiges nebenbei. Wir standen eher überflüssig daneben. 😀
Gegen 18:30 war das Essen fertig und da es schon ganz dunkel war, speisten wir bei romantischem Kerzenschein.
Obwohl die Bambushütten mit geräumigen Moskitonetzen ausgestattet wurden, war die Nacht nicht gar so gemütlich. Vor allem war sie jedoch eines: lang. Gegen 8 Uhr haben wir uns niedergelegt und haben die Hütte auch erst etwa zwölf Stunden später wieder verlassen. Da der Boden doch etwas hart und die Luft etwas kälter als gedacht war, schliefen wir nicht so viel. Am Morgen erwarteten uns bereits Milchkaffee aus dem soeben gemachten Bambusbecher und Klebreis mit Eierspeis. War auch recht g’schmackig.
Anschließend ging es ans Kajak. Zwei Personen sollten in einem Kajak sein und wir wollten unser Glück gleich zusammen probieren. Bei Ulli und Michael hat es meistens ganz gut funktioniert, weil immer einer das Kommando gab. Leider hat vor allem die Kommunikation bei uns nicht so hingehaut, dafür hat es Stefan gleich aus dem Boot rausgehaut. 😀 In einer Stromschnelle musste er dann auf die Hilfe durch unsere Guides warten, während Alexandra vom Wasser davongetragen wurde. Da das Wasser dort jedoch nicht tief ist, bestand keine wirkliche Gefahr.
Wir haben dennoch danach beschlossen, uns lieber aufzuteilen und jeweils mit einem Guide zu fahren, da das einfach viel zuträglicher für unsere Beziehung ist. 😉 Und so war es dann auch richtig nett, mitten durch das Herz des Dschungels zu treiben oder durch die Stromschnellen zu rasen.
Einmal haben wir noch direkt am Flussufer auf riesigen Bananenblättern gespeist, dann mussten wir uns jedoch sputen, da ein Unwetter aufzuziehen schien. Als es richtig zu regnen begann, waren wir jedoch bereits im Dorf, von dem wir wieder per Auto zurück nach Luang Namtha gebracht wurden.
Es war wirklich ein sehr interessantes Erlebnis, und zu viert war es genau ideal.
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