Adios Kasachos!
Wie gewöhnlich, wenn wir die Nacht in einem Hotel verbringen, ging es nach zwei Tagen Pause erst recht spät los. Gegen Mittag haben wir unser Zeug zusammen gepackt, noch ein letztes Mal am Bazar Essen gekauft und raus ging’s aus der Stadt. Der Himmel war bewölkt, der Wind wie immer gegen uns. Trotzdem sind wir gut vorangekommen. Und dann, als wir gerade vor einem Magazin pausierten, passierte es: weniger als 100 km vor der kasachisch-kirgisischen Grenze haben wir unsere erste Melone geschenkt bekommen (sofern man jene bei Viktor in Uralsk nicht dazuzählt). Juhuuu! Wir dachten schon, das kommt nie! 😀
Das einzige Problem war: Wir hatten gerade gespeist und wollten uns eigentlich auf den Weiterweg machen. Stefan probierte also, die Melone auf seinem Gepäckträger festzuzurren. Bereits nach weniger als einem Kilometer wollte sich diese jedoch wieder losreissen. Es blieb uns also nichts anderes übrig, als die Melone an Ort und Stelle zu verspeisen. Profimäßig haben wir diese durch den Aufprall auf den Boden geöffnet. Keine Ahnung, wie man das sonst machen sollte.
Nachdem wir soviel wie möglich davon gespeist hatten und Alexandra mit der Melone noch ein wenig „Hamlet“ spielte, stiegen wir wieder auf unsere Räder.
Weiterhin verlief der Tag aus Alexandras Sicht sehr positiv, als die Landschaft immer mehr Bäume aufwies und sich deren typischer Geruch ausbreitete. Mit Bäumen in der Umgebung fühlt man sich doch gleich mehr wie ein Mensch. 🙂
Auf der Suche nach einem Platz zum Campen nahmen wir eine Einfahrt, die uns schon aufgrund des sensationellen Müllgestanks unheimlich sein hätte müssen. Nach einem knappen Kilometer befanden wir uns vor einem Schild, das uns wohl zu warnen schien, dass wir hier unberechtigt die Grenze zu Kirgistan überschreiten würden. Und auf der anderen Straßenseite sahen wir den Kadaver eines Schafs, der an einem Baum aufgeknüpft war. Warum, mussten wir uns mal wieder fragen, waaaarum??
Naja, nachdem dieser Ort zum Campen ausgeschieden war, fanden wir 24 km vor der Grenze ein anderes Plätzchen, das zwar nicht leise, aber zumindest durch die Bäume relativ von der Straße abgeschottet war.
Bei der Weiterfahrt am nächsten Tag hatten wir eine etwas bessere Sicht auf die Berge, die sich bereits am Vortag in der Ferne abgezeichnet hatten. Puh, da können wir nur hoffen, dass dies nicht jene Berge sind, die wir überqueren müssen. 😉
Etwa 5 km vor der Grenze fing dann der Verkehr so richtig an. Ja, Kordai ist wirklich ein sehr gut frequentierter Grenzübergang. Glücklicherweise dürfen wir als Radfahrer immer gleich alle Autos überholen, und so war es auch an der Grenze zu Kirgistan. Die Fahrräder kurz auf die Seite gestellt, hinein in die Kammer zur Passkontrolle. Das war wohl unsere erste Grenze, wo wirklich richtig was los war!
Glücklicherweise hat alles gepasst und nach etwa 15 Minuten war Kasachstan schließlich Geschichte für uns.
Mama und ich freuen uns immer über neue Fotos und Videos von euch.
Wir verfolgen euren Blog mit großem Interesse.
Mama schlägt dabei immer die Hände über den Kopf und bewundert euch.
Wir wünschen euch weiterhin eine gute Reise und möge der Wind mit euch arbeiten!