Chinesische Sprache, schwere Sprache
Am nächsten Tag wollten wir unsere Fahrräder samt in China unbenötigtem Gepäck nach Kunming weiterschicken. Marianne und Tom hatten dasselbe erst am Vortag gemacht und konnten uns empfehlen, die Hilfe vom Tourismusbüro gegenüber ihres Hostels wahrzunehmen. Leider waren die jedoch den ganzen Tag nicht da, also fragten wir in ihrem Hostel nach Hilfe. Die organisierten uns einen Wagen samt Fahrer der Firma, die solche Cargo-Transporte abwickelt. Glücklicherweise übernahm ein Hostel-Hoschi auch die Kommunikation mit dem Fahrer, denn wir verstanden nur Bahnhof. Das Formular das der ausfüllte? Keine Ahnung, alles nur auf Chinesisch. Wow, also ohne jegliche Kenntnisse der Schrift oder Sprache ist man wirklich komplett aufgeschmissen.
Nachdem wir die Sache zumindest vorerst erledigt hatten, gingen wir mit Marianne und Tom auf einen Kaffee. Glücklicherweise haben wir ein Café gefunden, in dem tatsächlich richtiger Kaffee serviert wurde und seltsame Speisen, wie Toast mit Spiegelei und einer Art Schinken, wo aber alles süß schmeckte. Komisch.
Am Abend wollten wir Züge buchen, um zwischen Kashgar und Kunming noch ein paar interessante Dinge zu sehen. Okay, uns wurde gesagt, dass wir schon etwas spät dran waren, aber es stellte sich wirklich schwierig dar. Stefan probierte auf der chinesischen Buchungsseite C-trip (die es glücklicherweise auch auf Englisch gibt!) tausendmal, Züge zu buchen. Immer ausgebucht. Doch dann schaffte er es doch irgendwie, alle Züge bis Kunming zu buchen, yay! Da mussten wir uns um halb 12 noch mit einer Zuckermelone belohnen. 😉
Am nächsten Tag machten wir uns nach dem Frühstück mit Marianne und Tom auf, unsere Zugtickets abzuholen. Nachdem sich das angebliche Ticket-Office in der Stadt nicht finden ließ, holten wir sie einfach beim Bahnhof ab. Puh, da ging es schon ziemlich zu. Ständig wollte sich jemand vordrängen, wurde von anderen angeschrien oder gehaut, oder es schien jemand einfach hemmungslos herumzuschimpfen. In der Zeit rund um die goldene Woche solle die Nerven vieler Chinesen angeblich blank liegen… Wir mussten allerdings nicht herumschreien und haben unsere Tickets problemlos bekommen.
Danach wollten wir erstmals richtig chinesisch essen gehen, in einem Lokal unweit von unserem Hotel. Es war sehr interessant. Gleich wurde uns etwas Teeähnliches mit zahlreichen herumschwimmenden Kräutern eingegossen, das etwas seltsam, aber nicht schlecht schmeckte. Als ein paar chinesische Gäste nur ihre Stäbchen hinsteckten, waren wir kurz verunsichert, ob das Gesöff überhaupt zum Trinken ist, aber kurz darauf wurden wir beruhigt. Alexandra hat gleich mal den Zettel von den Amis in Bishkek ausgepackt und Mapo Doufu bestellt, Stefan hat einfach auf ein Bild gezeigt. Alles war wirklich sehr sehr lecker, und super gewürzt, schön scharf. Das hatten wir nach dem ganzen Einheitsbrei in den letzten vier Ländern dringend notwendig.
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