Urlaub in Kirgistan
Die Einreise nach Kirgistan war generell sehr unkompliziert. Nur dass wir als Touristen unseren Pass woanders abgeben mussten, haben wir nicht gleich verstanden, wurden jedoch von Kirgisen freundlich darauf hingewiesen und weitergeschickt. Derartige Informationen werden scheinbar nur über Mundpropaganda weitergegeben.
Nachdem wir unsere kasachischen Tenge in kirgisische Som gewechselt hatten, ging es an die letzten etwa 25 km bis zu unserer (hoffentlich) Unterkunft in Bishkek. Da konnten wir gleich feststellen, dass die Kirgisen tatsächlich sehr aggressive und rücksichtslose Autofahrer sind. Puh, fast hätte ein Busfahrer Stefan vom Radl gerissen! Die Straßen waren größtenteils sehr schlecht und eng, aber dennoch haben wir es gut zum Hostel geschafft und durften auch die zwei Nächte dort bleiben, die wir früher als geplant angekommen sind.
Dort begegneten wir dann erstmals auf unserer Reise richtig vielen Touristen, vor allem auch von der redseligen Sorte. 😉
Leider mussten wir auch einmal über die Lage mit den Flüchtlingen und vor allem der Verstorbenen im Ladewagen im Burgenland reden. So fern wir auch der Heimat sein mögen, wir lesen bei jeder Möglichkeit Zeitung und sind immer wieder betroffen über die Situation daheim. Die positiven Schlagzeilen über die Hilfsbereitschaft vieler Österreicher lässt uns dennoch hoffen, dass die FPÖ bei der nächsten Wahl trotzdem nicht gewinnen möge.
Besonders da wir selbst fast jeden Tag erfahren dürfen, wie freundlich WIR als Ausländer in fremden Ländern aufgenommen werden.
Alles in Allem war unser zweitätiger Aufenhalt dort aber sehr interessant und informativ. Sowohl der polnische Alleinreiser Simon, als auch ein etwas schräges aber lustiges US-amerikanisches und ein sehr nettes deutsches Pärchen machten uns unseren baldigen China-Aufenthalt schmackhaft.
Zuerst musste jedoch das China-Visum besorgt werden. Im Internet hatten wir schon lesen können, dass die Visa für China kürzlich auf einen Monat Gültigkeit verkürzt wurden, was uns bereits sehr nachdenklich machte. Denn wenn unser Visum nur bis etwa 1. Oktober gültig sein sollte, müssten wir es noch vor der Goldenen Woche (ein siebentägiger „Feiertag“ bei den Chinesen, dieses Jahr vom 1. bis 7. Oktober) nach China schaffen. Vorerst wollten wir uns aber darüber nicht zu viele Gedanken machen und veranlassten alle bürokratischen Notwendigkeiten für das Visa bei einer Art Reiseagentur. An erster Stelle für uns stand, dass nun endlich das bevorstand, worauf wir uns schon länger gefreut hatten: Urlaub in Kirgistan! 🙂
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