Darf es noch etwas touristischer sein?
Nachdem wir in Ao Nang / Krabi eh schon um einges länger geblieben waren, als wir das eigentlich geplant hatten, ging es schließlich per Minivan weiter nach Phuket. Theoretisch wäre eine der Koh-Inseln östlich vom Festland auch möglich gewesen, da soll jetzt allerdings Monsun-Zeit sein, also lieber nicht.
Dafür, dass die Thais seit Jahren bis Jahrzehnten an Touristen(massen) gewöhnt sind, haut die Organisation hier sowas von überhaupt nicht hin. Ein bis mehrere Parteien werden von deren Hotels abgeholt und zu einer Art kleinem Busbahnhof gebracht, wo jeder ein Etikett mit seiner Destination bekommt. Dann wartet man mal ein bis zwei Stunden dort in der Hitze bis der eigentliche Bus abfährt. Bis dahin gehen tausendmal Leute durch, die scheinbar nicht lesen können und daher jedes Mal durchrufen, wohin ein Bus fährt – allerdings leider auf eine Art, die kein Farang (Westler/Tourist) verstehen kann. Also muss das jedes Mal nochmals mehrmals eine der Damen, die zumindest ein bisschen Englisch kann, durchrufen. Da man sich trotzdem nicht sicher ist, ob man das jetzt richtig verstanden hat, muss man mehrmals zwischendurch nachfragen, ob das jetzt eh nicht der betreffende war. Pfff. Zach. In China hat das alles einwandfrei funktioniert, obwohl die so gut wie gar nicht an westliche Touristen gewöhnt sind.
Kurz nachdem wir scheinbar das Stadtgebiet Phukets erreicht hatten, mussten wir vor einem Reisebüro oder so aussteigen. Drinnen fingen gerade ein paar unserer kroatischen Buskollegen an, mit den Thais zu streiten: Sie hätten bis zum Zentrum Phukets bezahlt, die Thais meinten aber, dass sie nur bis hier gezahlt hätten und für einen Transport zum Zentrum nochmals zwei Drittel des bisher bezahlten zahlen müssten (die Preisverhältnisse hier sind echt lächerlich). Puh, wir haben uns schon darauf vorbereitet, jetzt nochmals zu zahlen, dabei mussten wir tatsächlich nur unseren Hotelnamen nennen, um direkt hingebracht zu werden, ohne Aufpreis.
Nachdem sich die Kroaten wehrten, etwas zusätzlich zu zahlen, aber auch nicht außerhalb des Zentrums ausgesetzt zu werden, wäre unser thailändischer Fahrer fast handgreiflich geworden… Puh, wenn zwei so temperamentvolle Parteien aufeinander treffen, gibt es ordentlich Action! Den Kroaten war es offensichtlich wurscht, dass man sich mit Thais angeblich lieber nicht anlegen sollte.
Letztendlich haben sie sich dann doch in der Nähe eines Taxistands aussetzen lassen, aber nicht ohne noch ein paar „Jebem ti mater“ loszulassen. 😉
Kurz nachdem diese das Auto verlassen hatten, hatte der Fahrer übrigens wieder ein Lächeln auf dem Gesicht und sich für den Zwischenfall entschuldigt und über die Kroaten lustig gemacht. Hmm, so richtig geheuer sind uns die Thais nicht, ehrlich gesagt.
In Phuket haben wir in Karon gewohnt, da wir von einem Franzosen den Tipp bekommen hatten, dass es in der Gegend noch etwas ruhiger wäre als an anderen Orten in Phuket. Dennoch war uns die ganze Sache ordentlich unsympathisch. Auf unserem 1,5 km langen Weg zum Strand gab es nur etwa 500 m einen Gehsteig, ansonsten musste man immer schauen, nicht von einem Moped oder LKW niedergefahren zu werden. Ständig hört man nur „Massaaaaage, massaaaage, welcooome, wanna eat something, misteeeer? Come iiiiin! blablabla“ – sooo anstrengend! So etwas wie in hier im Süden von Thailand haben wir noch nie erlebt, purer Horror, wuah!
Viele Russen sind hier, so ist es kein Wunder, dass auch vieles auf russisch angeschrieben ist. Erinnerungen von unserer Radreise wurden wach. 😉
Der Strand selbst ist aber wirklich sehr okay in Karon, nicht ganz so viele Leute, wie wir das befürchtet hatten und endlich richtige Wellen! Leider hat Alexandra auch hier mal wieder einen kleinen Ausschlag bekommen…
An einem Tag am Strand haben wir auch etwas Interessantes beobachtet: Plötzlich hat ein Thai angefangen, ins Meer hineinzuschreien, solange, bis schließlich ein paar Russen herausmarschiert sind. Der Thai hat wütend herumgefuchtelt, ein Russe hat so getan, als wüsste er nicht, was das soll, eine Russin hat den Thai irgendwie nachgeäfft. Und plötzlich sind zwei weitere Thais herbeigelaufen gekommen und zwei haben den Russen auf Wansthöhe getreten – zu seinem Glück hat er sich nicht gewehrt, sondern sich geschlichen. Keine Ahnung, was die sich genau geleistet haben, aber eines ist sicher: Mit Thais kann man nicht diskutieren, nicht nur wegen der Sprachbarriere, sondern weil die einfach nur durchdrehen – soviel konnten wir bisher jedenfalls beobachten.
Recht viel haben wir in Phuket nicht unternommen, einerseits weil einfach alles zu teuer ist, andererseits weil es uns einfach nicht mehr gefreut hat – unsere Räder sind uns schon ordentlich abgegangen! Dafür konnten wir den an manchen Stellen drei Meter tiefen Hotelpool genießen, haben hier auch ein bisschen Billiard spielen können, Serien geschaut, uns von den Wellen im Meer mitreissen lassen, gelesen und nach günstigem Essen gesucht. 😉
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