Ja die Russen, die sind lustig

 

Recht erholt haben wir Bryansk und das tolle Hotel dort verlassen und uns Richtung Orel aufgemacht.
Heiß war es und schwül, so sind wir auf unseren Rädern fast zerflossen. Dazwischen gab es mal wieder gute Tankstellen, wo wir uns zu Cola Blini und Hot Dogs reinziehen konnten, und Eis, Kaffee und Kekse. Man weiß ja nie… 😉

Gut ging es dahin und ein paar Kilometer vor Orel haben wir unser Lager in einem kleinen Birkenwäldchen aufgeschlagen. Obwohl wir beide gegen Birken allergisch sind, aber egal. 😀 Der Platz war theoretisch ideal, wenn nur nicht Samstagabend und scheinbar in der Nähe eine ärgere Party gewesen wäre. Zumindest konnten wir die fette Partymusi bis etwa 5 Uhr morgens hören, yay.

 

Russland Teil 2_1

 

Frühstücken wollten wir in Orel, wo wir uns wieder was ganz Optimales ausgesucht haben. Draußen stand „Kafe“ und „Free WiFi“ drauf, drinnen gab es dann nur Plov (eine Art Reisfleisch), Schaschlik (vor allem Fleischspieße), eine Art Salat und Erdäpfel zu essen und kein WiFi. Also ein perfektes Frühstück. 😉
Wenigstens waren wir dadurch theoretisch gut gekräftet zum Weiterradeln. Leider war es aber derartig schwül, dass Alexandra hin und wieder die Luft wegblieb. Deswegen ging es dann leider zuerst doch nicht so schnell voran…

Nach genau 70 km konnten wir uns aber bei einem scheinbar offiziellen und sehr beliebten Badesee eine Abkühlung gönnen, was herrlich war. Interessant war auch, den ganzen Leuten dort bei ihrem sonntäglichen Treiben zuzusehen. Es handelte sich jetzt nicht um einen extrem großen See, aber dennoch hatten die Badegäste allerhand mit dabei. Manche hatten für den Tag ein ganzes Zelt aufgeschlagen und machten es sich darin gemütlich, andere hatten ein Feuerchen gelegt und bereiteten ein paar Kilogramm Schaschlik, woran Stefan nur allzu gerne teilgenommen hätte. 😉 Sehr viele hatten riesige Luftmatratzen mit dabei, die unsereins eher nur als aufblasbares Gästebett kennt. Wieder andere hatten gleich ein ganzes Boot oder einen Jetski mit dabei, der ständig lief, weil jeder mal fahren wollte. Kontrolliert wurde da gar nichts, ebensowenig gab es eine Badeaufsicht. Aber trotzdem ist nichts passiert und alle waren bester Laune; und wir auch, denn wir hatten Kekse mit dabei.

 

Russland Teil 2_2

nein, nein, das sind wirklich nicht wir ;-)

nein, nein, das sind wirklich nicht wir 😉

 

Am Abend haben wir in einem extrem hügeligen Ort noch einmal nach Essen suchen wollen, wurden jedoch nur in einem Supermarkt fündig. Vor und während unserer Jause wurden wir mal wieder mehrfach darauf angesprochen, wo wir herkämen und wohin wir fahren wollten, und auch fotografiert.

 

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Unser Zelt haben wir dann auf einer kleinen Lichtung in einem Wald aufgeschlagen und glücklicherweise das Außenzelt recht ordentlich abgespannt. Denn mitten in der Nacht gab es dann ein schönes Gewitter mit kräftigem Regen – doch das Zelt hielt zu unserem Glück Stand! Dafür waren unsere Sachen, die wir zum Auslüften oder Trocknen aufgehängt hatten, auch am Morgen noch schön nass.

 

Darf es ein zweites Frühstück sein?

Darf es ein zweites Frühstück sein?

wie Stefan Filme dreht ;-)

wie Stefan Filme dreht 😉

Russland Teil 2_8

patriotische Bushütten

patriotische Bushütten

Zeit zum Dehnen muss sein

Zeit zum Dehnen muss sein

Stefan der Heerführer

Stefan der Heerführer

 

Nach einer relativ kurzen Fahrt von etwa 60 km wollten wir uns in Livny wieder ein Hotelzimmer nehmen. Das war leider nicht ganz so toll, vom Stil her eher wie das Hotel in Pinsk, und mit Gemeinschaftsdusche und -toilette. Dafür konnten wir dort das für uns erste echt russische Burgerlokal auschecken, das doch etwas gewöhnungsbedürftig war. 😀 Die Burger waren mit einer Dillsoße (ja, auch die Russen scheinen verrückt nach Dill zu sein, wir kannten das davor schon von der Ukraine und Weißrussland) und es gab auch frittierte Pelmeni – die wir natürlich ausprobieren mussten. Alles in Allem geschmacklich nicht so der Wahnsinn, Stefan meinte: „Burger Master ist es keiner.“ Und das soll was heißen. 😉

 

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Am Abend ging es dann direkt unter unserem Hotelfenster ordentlich zu, denn die Jugend scheint den Sommer und die Ferien sichtlich zu genießen. Ständig fuhren irgendwelche Proletenautos mit laut schallender Technomusi vorbei, teilweise blieben sie auch einfach für längere Zeit bei  laufender Musik stehen. Und gelacht und herumgeschrieben wurde auch ordentlich; nicht einmal Stefan konnte da ruhig schlafen.

Trotz der nicht wirklich optimalen Lage in unserem Hotel mussten wir uns am darauffolgenden Tag dazu entscheiden, eine weitere Nacht zu bleiben. Denn vom Morgen an hat es geregnet und laut Wetterbericht sollte es da überall regnen, wo wir hinfahren wollten. Damnit! Also wurde noch eine Nacht angehängt, Alexandra konnte getrost weiter „Krieg und Frieden“ von Tolstoi lesen und Stefan schlafen und Candy Crush spielen. 😀

Außerdem haben wir ein ziemlich tolles Cafe gefunden, in dem es sehr viele gute Blinis, Kuchen und sonstig Leckereien gab – ein Lichtblick! 🙂

 

Russland Teil 2_14

 

 



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