Letzte Gedanken zu Kirgistan

 

Kirgistan – ein Land, vor dessen Bergen und Temperaturen ein Teil von uns Angst hatte, ein anderer Teil hatte sich darauf gefreut. Es kam dann doch irgendwie anders, als wir das geplant hatten. Insgesamt sind wir nur gute 200 km dort geradelt, obwohl über 500 km geplant waren…naja, man kann nicht alles haben/radeln. 😉

In Erinnerung bleiben wird uns Kirgistan daher eher als recht touristisches Land, in dem auch wir mehr normale Touristen als Radfahrer waren. Dafür haben wir sehr viel Schönes und Interessantes gesehen und erlebt, und das mit lieben Leuten: Kirgistan werden wir wohl auch immer mit Gaudi mit Michi und Katrin aus Tirol verbinden. 🙂

Interessant fanden wir, wie einfach viele Kirgisen leben können, leben müssen, und dass wir einen Teil davon persönlich erfahren durften. Zwei Nächte in der Jurte haben uns dann aber doch gereicht.
Im Vergleich zu Kasachstan, wo ja genauso die Mehrheit der Bevölkerung theoretisch muslimisch ist, schienen hier mehr Frauen ein Kopftuch zu tragen. Allerdings nicht so, wie wir das aus anderen muslimischen Ländern kennen (Hals bedeckt, nur das Gesicht ist zu sehen), sondern so wie man das Kopftuch bei uns im Stall trägt – im Nacken zusammen gebunden. Auch sonst scheinen die Kleidungsvorschriften dort nicht ganz so streng zu sein, wie etwa in Marrokko.
Auch sehr speziell fanden wir, dass für Babys und Kleinkinder sehr sehr häufig weder Kinderwagen, noch Tragetuch verwendet wird. Sie werden einfach ständig irgendwie „auf Händen“ getragen. Stellen wir uns auf Dauer ziemlich anstrengend vor…

 

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Bereits im ersten Hostel in Bishkek wurden wir mehrfach vor der Küche und dem Hygienestandard Kirgistans gewarnt. Der Großteil der Touristen war einer Meinung: Fast jeder bekommt hier früher oder später Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt. Und tatsächlich fühlten wir uns alle vier nicht ganz gut während unseres Aufenthalts dort. Immer grummelte der Bauch komisch oder schlimmer… Die kirgisische Cuisine ist nun nicht wirklich etwas, das wir empfehlen würden (ebenso wie die kasachische). Selbst unser geliebter Lagman war nicht immer ganz „koscher“. 😉 Daher waren wir in Bishkek natürlich sehr froh, dass wir etwas mehr Auswahl beim Essen gehen hatten.

Landschaftlich hat uns Kirgistan selbstverständlich deutlich besser gefallen als Kasachstan. Die Berge waren oft schon sehr schön, fast wie daheim im Österreich. Aber Abends wurde es früh recht kühl, auch wenn es untertags deutlich mehr als 25 Grad hatte. Der Herbst hielt hier wohl schon etwas früher Einzug, und das war auch sehr okay so. Alexandra hatte davor befürchtet, den Herbst dieses Jahr ganz zu verpassen. 😉

 

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Dass wir nur so wenig mit dem Fahrrad gefahren sind, war uns letztendlich auch ganz recht. Denn: Die Kirgisen sind echt sauwilde Autofahrer! Die sind vollkommen verrückt, echt! Nicht nur einmal dachten wir, wir sehen dem Tode ins Auge. Aber glücklicherweise konnten unsere Chauffeure jedes Mal wieder Herr der Lage werden.

Wird uns Kirgistan wiedersehen? Vielleicht, vielleicht nicht. Michi und Stefan sind jedenfalls nicht abgeneigt, mal im Winter bei André in Karakol vorbeizuschauen, um die kirgisische Skisaison zu erleben. 😉

 

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vielleicht sieht uns André in Karakol ja wieder?! 😉

 

 

 

 

 



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