Verkehrte Wetterwelt in Kasachstan

 

Mit repariertem Hinterrad konnten wir Astana, die Hauptstadt Kasachstans hinter uns lassen.
Die Temperaturen waren mit etwa 23 Grad sehr angenehm, ebenso die Sonnenstrahlen, beides wirkte jedoch mehr wie Spätsommer in Österreich als Sommer in Kasachstan. Nun ja, uns sollte es egal sein, denn der Rückenwind trieb uns flott voran, sogar bei den zahlreichen Baustellen, die es zwischen Astana und Karagandy gibt.

Irgendwo dazwischen fanden wir übrigens das einzige richtige WC, wie wir es in Österreich kennen, für die nächsten etwa 600 km. Auch wenn nach dem Putzen seltsamerweise eine Couch davor stand…
Denn, nur zur Info, richtige Toiletten sind hier in Kasachstan seeeehr rar und kaum aufzufinden, sofern man nicht in einem Hotel absteigt. In einem Cafezi oder bei einer Tankstelle gibt es lediglich dreckige, verkommene Hütten mit grauslichem Loch im Boden, gern auch gleich mal vier nebeneinander, damit man sich dabei ein bisschen unterhalten kann. 😉

 

gemütlich platziert

gemütlich platziert

 

In einem etwas größeren Ort namens Oskarovka haben wir dann bei einer Schule (oder Kindergarten?) gefragt, ob wir im Hinterhof campen dürften und wurden herzlich aufgenommen. Leider verursachten die zahlreichen Autos und bellenden Hunde jedoch bis weit nach Mitternacht einen ordentlichen Lärm, sodass an schlafen kaum zu denken war – trotz Ohropax.

Am nächsten Morgen begrüßte uns der Himmel mit dunkelsten Schattierungen und bereits nach wenigen Kilometern Fahrt regnete es großzügig auf uns herab. Hinzu kamen etwas stärkerer kühler Gegen- und Seitenwind, sowie zahlreiche Baustellen und reger Verkehr. Unsere Radl und wir haben schön ausgeschaut. Ganz durchgefroren haben wir bei einem Cafezi eine Teepause eingelegt. Nachdem wir einige Kilometer im Trockenen fahren konnten, braute sich über uns ein heftiges Gewitter zusammen. Zu unserem Glück fanden wir kurz bevor es losbrach ein weiteres Cafezi – und konnten den Wahnsinn, der vom Himmel fiel, relativ entspannt von drinnen betrachten.

Aufgrund der Gegebenheiten zog sich der Tag allerdings ziemlich hin, weshalb wir erst recht spät in Karagandy ankamen. Doch bevor wir es zu einer Unterkunft schaffen konnten, kam erneut ein Gewitter, das wir bei einer Tankstelle abwarten wollten. Mittlerweile war auch Stefan schon etwas grantig über den Verlauf des Tages, Alexandra war schon etwas früher die Laune vergangen, vor allem, da ihr rechtes Knie verdammt schmerzte.
Als es dann kurz etwas auflockerte, konnten wir bis zu dem ersten sich uns bietenden Hotel radeln, als es schon wieder zu regnen begann. WIFI gab es keines, aber zumindest war es recht schön.

Am nächsten Tag sah der Himmel vorerst zwar etwas besser aus, wir wollten jedoch in der Stadt Internet finden, um uns nochmals über das Wetter zu informieren. In der Zwischenzeit hatte sich der Himmel wieder zugezogen, zudem hatten wir mal wieder Gegenwind, und als der Wetterbereicht meinte, dass sich die Lage erst am darauffolgenden Tag beruhigen sollte, beschlossen wir, uns für eine weitere Nacht irgendwo in Karagandy einzuquartieren – dieses Mal mit Internet. 😉
Außerdem hatten wir so auch Zeit, unsere dreckigen Drahtesel einer Waschung zu unterziehen.

 

leicht dreckig von dem nassen Wetter auf den Baustellen

leicht dreckig von dem nassen Wetter auf den Baustellen

Kasachstan_Teil3_4

ganz einshampooniert

ganz einshampooniert

und frisch gewaschen - blitzblank!

und frisch gewaschen – blitzblank!

 

 



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