Wild in Weißrussland

 

Nachdem wir Andrej und seine Familie verlassen haben, sollte es tatsächlich ans Wildcampen gehen.
Schließlich konnten wir nicht nochmals auf das Glück hoffen, von fremden Menschen freundlich in ihr Haus eingeladen zu werden.
Weiter ging es auf recht holprigen und/oder sandigen Straßen durch abgeschiedene Dörfer.

 

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Hin und wieder gab es in einem solchen ein „Magazin“, wo wir mit viel Glück ein Stück Obst/Gemüse, einen Packen Brot und einen Aufstrich ergattern konnten. In einem solchen Laden haben wir die nette Besitzerin Svetlana kennengelernt, deren Sohn scheinbar vor 15 Tagen auf Besuch in Wien war. 😀 Sie hat sich so über unseren Besuch gefreut, dass sie sogar ein Foto von uns wollte.
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Am Abend haben wir uns dann endlich die Nudeln und das Sugo gemacht, die wir schon seit Polen mit uns herumschleppen. 😉 Leider konnten wir das aber nicht so richtig genießen, da wir nach kurzer Zeit von sandmückenartigen Insekten heimgesucht wurden, die uns ständig um den Kopf schwirrten und so das Essen erschwerten. Bis wir das Zelt aufgebaut und uns einigermaßen gewaschen hatten, waren wir so entnervt, dass wir nur noch so schnell wie möglich ins Zelt wollten. Da es hier erst so spät dunkel wird, konnten wir den Insektenschwärmen noch lange Zeit zusehen, wie sie zu uns durchzudringen versuchten…

 

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Mitten in der Nacht haben wir dann auch noch ein paar sehr interessante Tierlaute gehört, die von irgendeinem größeren, wilden Tier stammen mussten. 😀 Angeblich soll es in der Gegend ja schon Elche geben, vielleicht war es ja einer, oder doch ein Wildschwein? Die Nacht verlief für uns jedenfalls nicht so ruhig.

 

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Am nächsten Tag konnten wir uns dafür nach wenigen Kilometern Fahrt in den Badesee von Hantsavichy werfen und uns so ein bisschen „waschen“. 😉 Die Leute in dieser etwas größeren Stadt waren allerdings mal wieder nicht so positiv…vor allem in einem der wenigen „Restaurants“ (natürlich einer „Pizzeria“) waren die Bediensteten extrem respektlos und unhöflich. Die Pizza war dann zwar nicht, was sich ein Mitteleuropäer darunter vorstellt (ohne Tomatensauce, dafür mit Essiggurkerl), war aber dennoch nicht ganz grauslig. 😉

 

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Generell mussten wir feststellen, dass die Menschen zwischen Pinsk und Niasvizh eine recht ruppige Art haben und keineswegs für ihre Hilfsbereitschaft berühmt werden (bis auf die bereits erwähnten Ausnahmen natürlich). Vieles wirkt recht lieblos und niemand scheint eine Besserung der Situation anstreben zu wollen. Stattdessen scheinen sich die Menschen einfach mit allem abzufinden, wie schlecht es auch sein mag. So bleiben zum Beispiel bgelaufene Produkte und ranzige/schimmelige Kuchen weiterhin in der Vitrine, auch wenn sie nicht verkauft werden können. Und anstatt Kunden zu bedienen, plaudert man lieber weiter mit den Kollegen, während man die Kunden mit abschätzigen Blicken betrachtet. Dabei handelt es sich eigentlich meistens um Frauen. Unter den Männern fällt mehr auf, dass verhältnismäßig viele Vodka oder Bier saufend herum stehen oder sitzen oder betrunken nach Hause stolpern, hinfallen ist da schon mal ok. 😉
Am Anfang haben wir uns noch über die vergleichsweise vielen Betrunkenen gewundert, nach drei Tagen Belarus meinte dann aber auch Stefan: „Mi wundert’s ned, dass de do olle so vü saufen; dät i a, wenn i do wohnen miassat!“ 😀

Am Abend haben wir dann unser Zelt an einem scheinbar öffentlichen Plätzchen an einem See aufgebaut, was ganz nett war.
Nur ein Hund hat uns von weitem etwas länger angebellt, sich dann aber wieder vertschüsst.
Und gegen 3 Uhr nachts kamen plötzlich Leute mit dem Auto, was uns etwas beunruhigt hat und den Schlaf erschwerte. Als wir dann gegen 9 auch aufgestanden sind, stellten wir fest, dass es sich lediglich um Angler handelte, denen wir vollkommen egal waren.
Bei leichtem Nieseln und kühleren Temperaturen ging es weiter Richtung Nesvizh.

 

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