Liebesgrüße aus Moskau ;-)
Nach einem Tag Pause in Voronezh ging es also mit dem Zug nach Moskau. Gebucht hatten wir einen normalen Sitzplatz in der zweiten Klasse – erinnerte uns stark an unsere Zugfahrt von Wien nach Innsbruck: In etwa gleich lange und der Zug hat dem ÖBB-Zug teilweise sehr ähnlich gesehen. Nach knapp sieben Stunden und fast 200 Seiten in Tolstoi’s „Krieg und Frieden“ waren wir dann in Moskau. Nach über einem Monat Training mit den kyrillischen Buchstaben fanden wir uns auch in der großen Stadt sehr gut zurecht. Und obwohl es ein bisschen geregnet hat, war unser erster Eindruck doch sehr positiv – zumindest innerhalb der Ring-Metro scheint es größtenteils recht hübsch auszusehen und auch sauber zu sein.
Dabei hatte Alexandra ja schon so ihre Befürchtungen, da mehrere Leute meinten: „Nein, nicht nach Moskau fahren, das ist sooo dreckig! Das ist überhaupt nicht schön, das muss man wirklich nicht gesehen haben! Sankt Petersburg ist viel schöner!“ In Sankt Petersburg war Alexandra jedoch bereits 2011 und damals sah es dort nicht gar so rosig aus. Es war ziemlich dreckig und wild, und auch wenn es prinzipiell sehr schöne Architektur gab, so erschien vieles davon schon recht verfallen. In den letzten vier Jahren scheint sich da in Russland jedoch einiges getan zu haben, denn alle meinten, dass es derzeit auch in Sankt Petersburg sehr sauber sei, mindestens so wie in Moskau.
Naja, jedenfalls hat uns Moskau recht gut gefallen, mit seinen schicken Bewohnern, den vielen Restaurants und Cafes, den wunderschönen Häusern und Kirchen, Palästen und Parks. Alexandra fühlte sich gleich wie eine Figur aus „Krieg und Frieden“ (bevor die Franzosen kamen). 😀 Und da unser Hostel relativ zentral gelegen war, sind wir fast alles zu Fuß gegangen, was eine nette Abwechslung zum Radfahren war. Unsere Hintern möchten sich hiermit ganz herzlich bei uns bedanken. 😉
An unserem ersten Abend in Moskau hatten wir auch noch die zweimonatige Dauer unserer Reise zu feiern! Wow, wie schnell die Zeit vergangen ist, und die Kilometer auch!
Damit wir nicht alles selbst recherchieren mussten, haben wir auch eine gratis Führung durch das Zentrum gemacht (Free Walking Tour). Zwar war diese sind sonderlich informativ, doch haben wir dort lustigerweise zwei andere Radler kennengelernt! Stefan und Magdalena sind von Bayern aus über das Baltikum nach Sankt Petersburg gefahren und von dort auch mit dem Zug nach Moskau gekommen. Klarerweise hatten wir gleich einiges auszutauschen und waren recht amüsiert darüber, dass wir doch einige ähnliche Gedanken zu unserer Art des Reisens hatten. Wir hatten so viel zu plaudern, dass uns selbst das lange Anstehen vor Lenin’s Mausoleum nichts ausmachte. Dafür haben wir dann auch tatsächlich seinen einbalsamierten Leichnam gesehen, der aussah, als wäre er erst vor kurzem verstorben, dabei war das bereits 1924!
Nach ein paar Tagen mussten wir alle Moskau wieder verlassen, aber natürlich haben wir Kontaktdaten ausgetauscht und wer weiß, vielleicht laufen wir uns ja irgendwann mal wieder über den Weg! Bayern und Wien sind ja nicht ganz so weit auseinander. 😉
Während Stefan’s und Magdalena’s Reise weiter Richtung Sibirien geht, ging es für uns wieder zurück ins tolle Voronezh, wo unsere Räder noch auf uns warteten. Unglaublicherweise hat uns dann sogar noch die Hostelmitarbeiterin Maria vom weiter entfernt gelegenen Bahnhof abgeholt. Was diese Frau für uns geleistet hat, ist wirklich ein Wahnsinn! Leider wussten wir nicht, wie wir unsere Verehrung für sie ausdrücken sollten und haben ihr daher die größte Packung Merci geschenkt, die wir im lokalen Supermarkt finden konnten. 😀 Sie und ihr Mann Alexandr scheinen sich gefreut zu haben, auch wenn die beiden ausgebildeten Tänzer leider keinen Freudentanz für uns aufgeführt haben. 😉
iiich erkenns!!! liebesgrüße aus wien 🙂
Hahaha, sehr gut, Frau Reburga, wobei, du hast ja doch schon sehr ausgeprägte Russisch-Kenntnisse. Meine Mama hat es lustigerweise auch sofort (wieder) erkannt – wohl von damals in St. Petersburg. 😀
tolle fotos! immer schön von euch zu lesen!
ich erkenne es auuuuch 🙂 das restaurant zur goldenen möve
Wuahahaha! 😀